Veranstaltung: Integration von Flüchtlingen durch Arbeit und Ausbildung

Am Donnerstag, d. 11.08.2016 fand im Roten Faden eine Veranstaltung der GRÜNEN zum Thema Integration durch Arbeit statt.

Brigitte Pothmer, arbeitspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, stellte fest, dass das Gelingen der Integration maßgeblich von der Offenheit der Gesellschaft abhänge. Die vielen jungen Geflüchteten bildeten ein großes Potential, das für den Arbeitsmarkt genutzt werden könne, vorausgesetzt, es gibt sinnvolle, zielgerichtete Maßnahmen; zu viele Projekte seien jedoch nicht koordiniert und zielgerichtet.

In dem Zusammenhang bezeichnete Frau Pothmer die sogenannten Arbeitsgelegenheiten, die in vielen Kommunen angeboten würden, als häufig diskriminierend und wenig sinnvoll, da sie in der Regel nicht zur Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt führten.

Ferner trennt das neue Integrationsgesetz Flüchtlinge in zwei Klassen und erschwert einen schnellen und guten Spracherwerb. Eine wirkliche Integration dauert einschließlich entsprechender Sprachkurse, guter Betreuung,

Praktika und Ausbildung mindestens 5 Jahre. Dies kostet natürlich Geld; diese Investition würde sich später jedoch mehrfach auszahlen.

Laut Pothmer brechen 30% der Auszubildenden die Ausbildung ab und in diesem Zusammenhang müsse man auch über eine Veränderung der Berufsschulzeit nachdenken. Viele Geflüchtete hätten eben in der Berufsschule große Schwierigkeiten.

Außerdem - so Pothmer - sei Arbeitsmarktpolitik auch immer Sozialpolitik und in diesem Rahmen

dürfe man auch nicht die deutschen Langzeitarbeitslosen vergessen, die auch eine Perspektive bräuchten. Dies sei durch koordinierte Maßnahmen und die Etablierung eines 2. Arbeitsmarktes möglich.

Janna Kunz und Maren Huschka, die Beratungsangebote für junge Geflüchtete anbieten, stellten das Projekt des Diakonieverbandes Hannover-Land vor, das im Februar diesen Jahres begonnen wurde. Seitdem haben ca. 80 bis 90 Personen diese Angebote in Anspruch genommen.

Hier sollen mit Beratungsangeboten die soziale Teilhabe gefördert und gemeinsam frühzeitig eine berufliche Perspektive für die Geflüchteten entwickelt werden. Es finden auch Gespräche mit Helferkreisen statt. Es werden außerdem Betriebe gesucht, die Praktikumsplätze anbieten, und Begleitung zur Agentur für Arbeit wird ebenfalls angeboten.

Thomas Schremmer, im Niedersächsischen Landtag u. a. für den Bereich Arbeit zuständig, berichtete, dass unter den anerkannten Asylsuchenden  ca. 60% unter 30 Jahre alt seien und dass insgesamt ca. 40% über eine Ausbildung oder einen „ausbildungsähnlichen“ Bildungsstatus verfügten.

Das Land Niedersachsen hat verschiedene Projekte aufgelegt, z.B.:

•          Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylsuchende

•          Zentrale Beratungsstelle Arbeitsmarkt und Flüchtlinge für Arbeitgeber/-innen

•          Modellprojekt Virtuelle Sprachqualifizierung für Migrantinnen und Migranten

 

Ulrich Erdmann, ehemaliger Berufsschullehrer und Schulleiter, stellte das Sprint-Modellprojekt (Sprint = Sprach- und Integrationsprojekt) vor, das für die öffentlichen berufsbildenden Schulen entwickelt wurde und das jugendlichen Flüchtlingen helfen wird, Sprachbarrieren abzubauen und mit der Berufs- und Arbeitswelt vertraut zu werden. Dieses Projekt baut eine Brücke zwischen auslaufender Schulpflicht und Übergang in die Berufs- und Arbeitswelt.

Laut Ulrich Erdmann ist dieses Projekt jedoch durch finanzielle und personelle Probleme gefährdet.

Im Anschluss daran erfolgten noch zahlreiche Beiträge und Fragen aus dem Publikum.

Bilder hier

Regina Lupp /Vorstandssprecherin Grüne Ronnenberg

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