Kann Schule für alle wieder öffnen oder bleibt es ein risikoreiches Experiment.

Seit heute dem 27. April, sind die ersten Teile der Schulklassen in Ronnenberg wieder wie überall in Niedersachen in die Schulen zurückgekehrt. Alles unter dem Mantel von einem eigenen Abstands- und Hygienekonzept, das die Schulen kurzfristig und improvisierend mal eben schnell erstellen mussten. Zurück bleiben Eltern, Kinder, Jugendliche aber auch Lehrkräfte die mit ihren Sorgen der Ansteckung in der Schule oder danach wieder zu Hause allein gelassen werden.

Und viele dieser Sorgen sind begründet. In der Coronakrise sind viele Jugendliche gezwungen, sich unter prekären Bedingungen auf ihre Abschlussprüfungen vorzubereiten: zum Teil auf engstem Raum, mit fehlender technischer Ausstattung und oft zusätzlich eingebunden in die Betreuung von Geschwistern. Gleichzeitig fürchten sie durch die Prüfungen eine Ansteckung und somit Gefährdung von Familienmitgliedern, die zur Risikogruppe gehören.

Uns erreichen ebenso emotionale Nachrichten von Schüler*innen, welche sich jahrelang auf diesen Abschluss fokussiert haben und jetzt diese Abschlüsse erreichen möchten und schlechtere Noten befürchten. Das macht deutlich: Viele Schüler*innen befürchten nachvollziehbar Nachteile. Es muss unser aller Ziel sein, dass niemand mit Nachteilen für den eigenen Schulabschluss die Schullaufbahn beenden muss.

„Die einzige nachteilsfreie Variante kann somit nur eine Durchschnittsnote als Abschlussnote sein, die durch eine Prüfung als freiwilligen Verbesserungsversuch ergänzt wird.“ sagt Rutzen. Schüler*innen können demnach selbst entscheiden, ob sie an den Abschlussprüfungen als Verbesserungsversuch teilnehmen oder ob sie einen Abschluss mit einer Durchschnittsnote annehmen. Diese Variante verringert auch die Zahl der Prüflinge, was die Durchführung der Prüfungen mit Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen erleichtern dürfte.

Wir fordern:

  • Durchschnittsabschlüsse statt Prüfungsstress
  • Sitzenbleiben aussetzen 
  • keine Anwesenheitspflicht 
  • Abschulen überspringen


Weitere Fragen stehen im Raum: Werden alle jetzt im sogenannten „Homeschooling“ mitgenommen. Haben alle zu Hause genug Platz zum Lernen? Gibt es Internetleitungen mit denen dies möglich ist? Haben die Schüler*innen auch Zugriff auf digitale Endgeräte wie Notebooks und Tablets um den digitalen Anforderungen der Schule auch in Ronnenberg gerecht zu werden?

„Deshalb braucht es vermehrt technische Unterstützung –für die Schulen, aber auch für die Familien.“ So Jörg Rutzen Vorstandssprecher der Grünen in Ronnenberg. Das Bildungs- und Teilhabepaket könnte eine Möglichkeit bieten Zugang zu digitalen Geräten zu schaffen.

Entsprechend ist zu prüfen, ob Bundesmittel jetzt aus dem Digitalpakt für ein Sonderprogramm der Länder für die Anschaffung von ausreichend geeigneten digitalen Endgeräten für die Schulen umgeleitet werden können, die dann für bestimmte Kinder bereitgestellt werden."

Ferner müsste es für Kinder, die aufgrund ihres Migrationshintergrunds oder ihrer kurzen Aufenthaltsdauer in Deutschland besondere Probleme mit der deutschen Sprache haben und nun durch den coronabedingten Schulausfall wochen- oder monatelang zu Hause kaum Deutsch sprechen, eine Möglichkeit geben, ihre Deutschkenntnisse verstärkt aufzufrischen. Ansonsten geraten sie immer mehr ins Hintertreffen, was die soziale Spaltung noch weiter verschärfen wird.

Eine weitere wichtige Frage betrifft die Kinder- und Jugendlichen in schwierigen Familien: Wir erwarten her von städtischer Seite, aktiv den Kontakt zu suchen, beispielsweise mit einem Hausbesuch mit Abstand“ regt Jörg Rutzen an.

Das bekräftigt auch Uwe Buntrock Ratsherr der Grünen in Ronnenberg, der hierzu u.a. bei der unterstützenden Hausaufgabenhilfe feststellt, dass eine einfache Unterstützung per Videokonferenz über das meist einzige Smartphone der Familie nicht richtig weiterhilft. Wenn hier Aufgaben per Mail verschickt werden und es neben dem fehlenden größeren Bildschirm auch keinen Drucker gibt, ist auch eine Hilfestellung schwierig.

Auch nicht genutzte Räume wie Sporthallen, Vereinsräume und Bibliotheken können umfunktioniert werden. Das alles muss erfolgen unter der Voraussetzung, dass die gleichen Regeln wie für den Einzelhandel auch für die Schulen gelten: also, dass alle Räume für Sprechstunden oder Kleingruppen benutzt werden, wenn die Kinder Abstand halten. Die jeweils angemessene Gruppengröße muss den räumlichen Bedingungen vor Ort angepasst werden. Viele Pädagog*innen können derzeit nicht zur Arbeit. In Ronnenberg sollte ausgelotet werden wieviel Fachpersonal einsetzbar ist und wie die Räumlichkeiten so genutzt werden können, dass zu mindestens in Kleinstgruppen ein Angebot aufgebaut werden kann, dass über den derzeitigen Status hinausgeht und die Notbetreuung ausweitet.

Und es kann nicht sein, dass wenn Schulen in Ronnenberg in Kleinstgruppen den Pausenhof nutzen wollen, dass dann die Spielgeräte gesperrt sind, da die Stadt sie nicht überprüft hat. Wir sind es gerade Allererziehenden mit kleinen, Kindern im Homeoffice schuldig, dass wir etwas Entlastung schaffen, bei Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregelungen.

Jörg Rutzen: Vorstandssprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ronnenberg

Mehr Infos dazu:

BÜNDNIs 90/Die Grünen

https://www.gruene-niedersachsen.de/schule-geht-flexibler/

https://www.gruene-bundestag.de/themen/corona-krise/familien-und-kinder-in-der-krise-absichern



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