Es hat sich in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass der Bedarf an Schulsozialarbeit massiv angestiegen ist. Gerade am Vormittag ist eine Unterstützung der pädagogischen Kräfte für sozialpädagogische Aufgaben gemäß Abfrage bei der Schulsozialarbeit der Stadt in höher werdendem Maß aus vielfältigen Gründen notwendig geworden, wie beispielhaft im Folgenden
gezeigt wird:

• Jedes dritte Kind weist zur Einschulung gemäß schulärztlicher Ergebnisse eine fehlende Schulreife auf oder fällt damit nach der Einschulung auf. Das muss jetzt vermehrt aufgefangen werden und bedarf im Prinzip schon im Kindergarten entsprechender gezielter Vorschul-Aktionen, die in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit gefördert werden müssten.
• Die Schulkinderzahlen sind seit der Bemessung der Stellenanteile Schulsozialarbeit erheblich gestiegen und liegen deutlich über den von der GEW als erforderlich ermittelten Zahlen (statt 150 Kinder/1 VZE z.B. aktuell 270 Kinder in der GS Ronnenberg)
• Nachgewiesen sind die durch die Folgen der Corona-Pandemie verstärkt auftretenden Verhaltensstörungen mit den hierdurch entstehenden Interventionsbedarfen.
• Der Beratungsbedarf der Familien bez. dieser Verhaltensauffälligkeiten, mangelnder Deutschkenntnisse, Bearbeitung von Anträgen, Schulabsentismus etc. ist erheblich gestiegen.
• Eine sozialpädagogische Fachkraft, die in einem Einsatz bei einem Kind/in einer Klasse ist, kann keine Krisenintervention z.B. durch Weglaufen aus der Schule bei einem anderen Kind leisten. Die Lehrkraft muss dann entscheiden, ob sie ein Kind oder eine Klasse allein lässt.

Die erforderlichen präventiven Maßnahmen kommen aktuell viel zu kurz bzw. können aus zeitlichen Gründen gar nicht stattfinden. Diese erfordern zudem schon vor der Durchführung eine gute Planung. Frühere regelmäßige Angebote finden nicht mehr statt. Diese könnten teilweise auch durch Nicht-Fachkräfte unter Anleitung der Schulsozialarbeitenden durchgeführt bzw. entsprechend vorbereitet und unterstützt werden.
Nicht jedes genannte Thema erfordert eine Qualifizierung als sozialpädagogische Fachkraft. In vielen Fällen bedarf es lediglich fachkundiger Anleitung oder einer Rollenverteilung im Team gemäß der vorhandenen Fachlichkeit.
Dorothea Pein und Uwe Buntrock

Den Antrag im Wortlaut finden sie hier:

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